Statement zur Serie „Dissolution“ (2018-25 ff)
2018 begann ich mit einer neuen Bilderserie zerstörter Stadtansichten.
Ausgelöst wurde die Beschäftigung mit diesen dekonstruierten Orten durch einen Kunstwettbewerb, der das Thema hatte: Die Welt aus den Fugen. Bei meiner Bildrecherche zu diesem Thema stieß ich auf drastische Fotos aus syrischen Städten.
Und obwohl mir der „Nahe Osten“ bis dahin immer fern gewesen war und ich Krieg und Anschläge in dieser Region förmlich für eine Art Normalzustand gehalten hatte, konnte ich den Blick nun nicht mehr abwenden.
Beim Betrachten und Ranzoomen an die Zerstörungen der zerbombten städtischen Beton-Architektur stößt man auf eine Masse an Details, die undefinierbar geworden sind.
Sie haben ihre Gegenständlichkeit verloren und verhalten sich -malerisch gesehen- wie abstrakt gewordene oder gestische Elemente.
Seither interessiert mich einerseits der emotionale Ausdruck zerstörter Gebäude, Wohnungen und Straßen, aber auch die malerische Auseinandersetzung mit fragmentierten Strukturen und Gegenständen. Dabei nutze ich eine Kombination aus genauer Beobachtung und experimenteller Empathie. Wobei der Grad der Genauigkeit (oder des Experimentellen) von Motiv zu Motiv variiert.
Die Bereiche von entropischem Chaos weiten sich stetig aus, und moderne Medien übertragen schnell und unmittelbar nun auch Fotos vom Krieg in der Ukraine, dem Erdbeben in der Türkei, den Zerstörungen im Gazastreifen.
Claudia Ariane Stamatelatos
Statement on the series “Dissolution” (2018-25 ongoing)
In 2018, I began a new series of images depicting destroyed cityscapes.
My preoccupation with these deconstructed places was triggered by an art competition on the theme of The world out of joint. While researching images for this theme, I came across some shocking photos from Syrian cities.
And although the Middle East had always been distant to me until then, and I had considered war and attacks in this region to be a kind of normal state of affairs, I could no longer look away.
When viewing and zooming in on the destruction of the bombed-out urban concrete architecture, one encounters a mass of details that have become indefinable.
They have lost their objectivity and behave – in painterly terms – like abstract or gestural elements.
Since then, I have been interested in the emotional expression of destroyed buildings, apartments, and streets, but also in the painterly exploration of fragmented structures and objects. In doing so, I use a combination of precise observation and experimental empathy. The degree of precision (or experimentation) varies from motif to motif.
The areas of entropic chaos are constantly expanding, and modern media now also transmit photos of the war in Ukraine, the earthquake in Turkey, and the destruction in the Gaza Strip quickly and immediately.
Claudia Ariane Stamatelatos
Translated with DeepL.com (free version)